Beiträge: 1
Themen: 1
Registriert seit: Feb 2019
Guten Abend

,
ich beabsichtige aus einer Gitarre eine Drehleier zu bauen. Der Gitarrenkorpus ist leider nicht sehr hoch und schränkt die Größe des Rades recht ein. Nun überlege ich, die Achse sowie das Rad auf der Oberseite der Gitarrendecke zu montieren (die Stützstreben dann extern auf der Oberseite zu befestigen). Dies würde den Umbau der Gitarre und den ggf. nötigen späteren Austausch des Rades wesentlich vereinfachen.
Nun, hat die Montage der Achse auf der Oberseite wesentliche klangliche Nachteile (von der Optik abgesehen)? Ist die Vibration der Achse im Korpus wirklich wichtig für den Sound oder eher nicht?
Ich würde mich sehr freuen, hier ein paar Anregungen zu bekommen
Viele Grüße, Andreas
Beiträge: 26
Themen: 5
Registriert seit: Aug 2018
Hallo Andreas,
also jetzt noch jemand, der wie ich einen vorhandenen Resonanzkörper für den Eigenbau einer Drehleier nutzen möchte. Da ich zum Thema Drehleier auch bei mehreren anderen Plattformen unterwegs bin, habe ich hier länger nicht mehr hinein geschaut.
Grundsätzlich kann ich das anführen, was mich dazu gebracht hat die Laute zu restaurieren und die Drehleier komplett neu zu bauen. Der Korpus einer Gitarre ist nicht stabil genug für den Zug der Saiten mit großem Abstand. Hier müsste viel verstärkt werden. Und dabei weiß niemand, wie das den Klang des Resonanzkörpers verändert. Zudem ist hier die Kastenform einer Gitarre noch ungünstiger als die runde Form einer Laute.
Grundsätzlich sollten Boden und Decke nach dem Umbau weiter frei schwingen können und es sollten möglichst wenige Einbauten (Stege zur Verstärkung, Rad, Lager, Achsen, ...) im Inneren die Ausbreitung des Schalls stören. Damit sollte die Achse oberhalb des Korpus, abgesehen von der Optik, eher Vorteile als Nachteile bringen. Sonst muss um Rad und Achse herum sowieso alles steif und massiv ausgeführt werden. Und wo nichts schwingt, hat es auch keinen Einfluss auf den Klang.
Andere Frage: kennst Du dich mit Mechanik oder Statik aus? Bei einer Drehleier müssen die Kräfte aus dem Saitenzug weiträumig um das Rad herum geführt werden. Hast Du hier schon eine Vorstellung davon, wie der Korpus zu verstärken ist? Ich bin Bauingenieur. Also könnte ich deine Ideen zur Verstärkung des Korpus bezüglich der Statik beurteilen und kommentieren, wenn Du sie hier zeigen würdest. Für meinen runden Lautenkorpus sieht es anders aus. Deshalb wird dir meine Konstruktion nicht weiter helfen.
Und noch eine Idee: Mit der Achse und dem Rad könnte man auch alle über die ganze Breite verlaufenden Querstege - auch die zum Tragen des Tangenten-Kastens - außen anordnen. Dann noch ein paar schräge Leisten, die auf der Oberseite den Druck von den Saiten auf direktem Weg um das Rad herum führen. Alles ohne Verbindung zu Decke des Korpus. Die Zugkraft unten nimmt dann der Boden auf. Wenn es auf die Optik nicht ankommt, könnte es so funktionieren ohne den Klang des Korpus stark zu verändern.
Liebe Grüße
Nicole
Beiträge: 156
Themen: 20
Registriert seit: Jan 2015
Eigentlich hatte ich mir auferlegt, dieses Thema nicht zu kommentieren, deshalb lasse ich das Foto hierzu (Quelle unbekannt) für sich sprechen: